Immer dann, wenn das Leben aus der Bahn gerät, helfen aufmerksame
Beschäftigte in den Sozialberatungsstellen, den Überblick zu behalten.
„Salopp gesagt: Wir sind die erste Anlaufstelle für eh alles“, erklärt Pamela Pürstinger mit einem Augenzwinkern. Die erfahrene Sozialberaterin arbeitet in einer der rund 70 Sozialberatungsstellen des
Landes Oberösterreich. Dabei bietet sie Menschen in Notlagen Beratung zu sozialen Unterstützungen
an. Oft nachgefragt werden neben der Sozialhilfe auch Themen wie Pflegegeld oder Befreiungen von
Rezept- und Fernsehgebühren. Als Basis ihrer Arbeit sieht sie ihre respektvolle Haltung, gepaart mit viel
Wissen um soziale Hilfsangebote. „Wir hören zu und helfen sinnbildlich beim Aufstehen. Gehen müssen die Menschen dann schon selbst“, beschreibt die Sozialberaterin ihre Arbeit.
Existenzängste bis in die Mitte der Gesellschaft
Allerdings wird das Aufstehen und Gehen immer schwerer: Vor 2022 waren es oft Schicksalsschläge, die
Menschen aus der Bahn warfen und in die Beratung führten. Das hat sich verändert: „Zusätzlich zu
denen, die es vorher schon schwer hatten, kommen jetzt auch Menschen mit solidem Einkommen zu
uns. Die finanzielle Not ist mitten in der Gesellschaft angekommen“, weiß Pamela Pürstinger. Durch die Teuerungen bleibt am Ende einfach zu wenig übrig. „Wenn die Kosten für Gas, Strom und Miete so explodieren, wie sollen Menschen da noch über die Runden kommen“, fragt sich die Sozialberaterin.
Trotz all der Not, über die sie in der Beratung erfährt, macht Pamela Pürstinger ihre Arbeit immer noch
gerne. Es bereitet ihr Freude, Menschen Wege aufzeigen zu können, wie es weitergehen kann. Neben
der Beratung zu finanziellen Hilfen informiert sie auch zu Angeboten rund um die Pflege älterer Menschen. Das ist zusätzlich zu anderen Herausforderungen mehr und mehr ein wichtiges Thema. Was
sollen Menschen wissen, bevor sie in die Beratung kommen? „Nur Mut und keine falsche Scheu: Je
früher man in die Sozialberatung kommt, desto besser“, appelliert Pamela Pürstinger.
Sozialberatungsstellen gibt es in ganz Oberösterreich. Der OÖ. Sozialratgeber und auch die Internet-Seiten des Landes bieten Informationen zu dem Angebot, Adressen und Öffnungszeiten.